Die Handkreissäge und ihre Anwendung
Ob beim Bau einer neuen Holz-Terrasse, eines Carports oder bei DIY-Projekten – möchtest du saubere, gerade Zuschnitte von Platten, Balken oder anderen Elementen durchführen, ist die Handkreissäge das Gerät deiner Wahl! Nicht nur Holz, auch andere Materialien wie Kunststoff oder Metall lassen sich mit einer Handkreissäge und einem passenden Sägeblatt optimal bearbeiten. Dabei gibt es für die unterschiedlichen Anforderungen verschiedene Modelle.
Welche unterschiedlichen Modelle und Bauarten es gibt, wie du sicher und geschützt sägst und weitere interessante Tipps und Tricks, zum Beispiel für ausrissfreie Schnitte, erfährst du in diesem Beitrag.
Verschiedene Arten von Handkreissägen
Die klassische Handkreissäge
Mit einer Handkreissäge kannst du lange, gerade Schnitte in verschiedenen Materialien durchführen. Dazu wird die Säge mithilfe der Grundplatte von oben und an der Kante eines Werkstücks angesetzt und dann entlang einer geraden Linie durch das Holz geführt. Handkreissägen-Modelle unterscheiden sich vorrangig in Leistung und Schnitttiefe. Die Grundplatte, auch Sägeschuh genannt, lässt sich für Gehrungsschnitte in der Neigung verstellen, je nach Sägen-Modell in der Regel sogar werkzeuglos. Das Sägeblatt ist durch einen klappbaren Sägeblattschutz verdeckt, wobei der obere Sägeblattschutz fixiert ist und der untere Sägeblattschutz sich beim Sägevorgang nach hinten schiebt.
Für weniger Staubbelastung und damit der Arbeitsplatz sauber bleibt, sind die Sägen mit einem Absaugadapter ausgestattet, an den du etwa einen Nass-Trockensauger zur Absaugung der Sägespäne anschließen kannst. Bestimmte Handkreissägen-Modelle besitzen eine Grundplatte mit einer integrierten Nut zur Verwendung einer Führungsschiene. Weitere hilfreiche Features sind zum Beispiel eine verstellbare Sägeblatthöhe bzw. Schnitttiefe, eine Spindelarretierung zum einfachen Sägeblattwechsel oder ein integriertes LED-Licht für beste Sicht auf den Schnittbereich.
Handkreissägen gibt es mittlerweile nicht mehr nur kabelgebunden, sondern auch als Akku-Geräte. Unser Power X-Change Akku-Handkreissägen können mit allen Akkus und Ladegeräten der Systemfamilie kombiniert werden. Kabellos flexibel einsetzbar, eignen sich die Akku-Sägen besonders für den Einsatz fernab der Steckdose. Hast du deinen Akku parat, benötigst du zum Zuschneiden deiner Holz-Terrasse keine Kabeltrommel oder Verlängerungskabel.
Was ist eine Pendelhaubensäge?
"Pendelhaubensäge" ist eigentlich nur eine andere Bezeichnung für eine klassische Handkreissäge. Der Name erklärt sich daraus, dass das Sägeblatt starr fixiert ist und die Schutzhaube „pendelt“, also nach oben schwenkt, wenn die Säge auf dem Werkstück angesetzt wird. Bei der Tauchsäge bleibt die Schutzhaube starr, das Sägeblatt wird aber innerhalb der Schutzhaube in das Werkstück „getaucht“.
Die Tauchsäge als Spezialist
Handkreissägen und Tauchsägen sind sich ähnlich – unterscheiden sich aber in der Funktionsweise und Anwendung. Tauchsägen haben einen anderen Aufbau: Die Grundplatte sitzt fest am Korpus und das Kreissägeblatt taucht von oben nach unten durch die Grundplatte in das Werkstück ein. Dadurch sind z. B. Ausschnitte in Küchenplatten problemlos zu bewerkstelligen.
Die Tauchsäge muss also nicht zwingend an der Kante eines Werkstücks angesetzt werden. Stattdessen setzt du die Tauchsäge dort auf der Platte an, wo du den Ausschnitt beginnen möchtest, und führst das Sägeblatt dank Tauchfunktion von oben in das Werkstück. Da das Sägeblatt im Verhältnis zur normalen Handkreissäge weiter außen sitzt, lassen sich auch sogenannte Schattenfugen etwa für Vertäfelungsarbeiten sägen.
Die Mini-Handkreissäge
Klein und handlich ist die Mini-Handkreissäge eine Tauchsäge im Kleinformat. Sie hat einen kleineren Sägetisch, durch den das Sägeblatt von oben in das Werkstück eintaucht. So sind nicht nur gerade, lange Schnitte, sondern auch Ausschnitte problemlos möglich. Das kompakte Design und das kleinere Sägeblatt machen es besonders einfach, exakt und detailliert zu schneiden.
Die maximale Schnitttiefe ist immer abhängig vom jeweiligen Sägemodell und des eingesetzten Sägeblatts. Da die Mini-Handkreissäge nur mit kleineren Sägeblättern, zum Beispiel mit Ø 89 mm, funktioniert, sind auch nur kleinere Schnitttiefen bis ca. 28 mm möglich.
Wie wendet man eine Handkreissäge richtig an?
Damit dir saubere, ausrissfreie und präzise Schnitte in das Holz gelingen, solltest du ein paar Dinge während der Arbeit mit der Handkreissäge beachten.
- Schnitttiefe und Schnittlinie: Bevor du loslegst, solltest du die richtige Schnitttiefe an deiner Handkreissäge einstellen. Die besten Schnittergebnisse erreichst du, indem du mithilfe der Skala am Gerät eine Schnitttiefe einstellst, die der Materialstärke plus zusätzliche 5 mm entspricht, damit das Sägeblatt auch durch das gesamte Material schneidet. Übrigens: Geht es darum, auf den Millimeter genau zu sägen, dann sei dir bewusst, dass du mit der Säge immer ein wenig Material herausschneidest. Das heißt, dass das neu zugesägte Ende deines Werkstücks immer direkt neben der angezeigten Schnittlinie liegt. Die Schnittlinie selbst zeigt an, wo genau das Sägeblatt das Material heraustrennt.
- Richtig ansetzen: Allgemein gilt, dass du die Handkreissäge im ausgeschalteten Zustand an dein Werkstück ansetzt und dieses erst durch das Material führst, wenn das Kreissägeblatt die volle Drehzahl erreicht hat. Dann kannst du sie vorsichtig und ohne Druck nach vorn durch das Material führen und erzielst einen sauberen Schnitt.
- Lange, gerade Schnitte: Bei geraden Zuschnitten, dem Sägen mehrerer Holzstreifen oder beim Ablängen hilft dir der Parallelanschlag. Diesen solltest du für exakte Schnitte aber unbedingt an einer geraden Kante ansetzen, an welcher die Handkreissäge entlanggeführt wird. Behältst du die Einstellung des Parallelanschlags bei, kannst du in kurzer Zeit mehrere gleich breite Holzstreifen sägen.
- Gehrungsschnitt: Für den perfekten Gehrungsschnitt musst du zuvor den richtigen Neigungswinkel an der handgeführten Kreissäge einstellen. Bei den Modellen von Einhell funktioniert das ganz einfach und ohne zusätzliches Werkzeug mit nur wenigen Handgriffen. Den genauen Schnittwinkel kannst du an der integrierten Skala ablesen und einstellen. Dann setzt du deine Säge wie gewohnt am Werkstück an und sägst exakt im voreingestellten Winkel.
Nützliches Zubehör zur Handkreissäge
Führungsschiene
Das wohl nützlichste Zubehör bei der Handkreissäge ist die Führungsschiene. Diese ist in der Regel nicht im Lieferumfang der Handkreissäge enthalten, sondern separat als Zubehör erhältlich. Mit einer Führungsschiene sind absolut gerade Schnitte möglich, da sich die Handkreissäge dank einer Nut in der Schiene sicher über das Werkstück führen lässt. Führungsschienen sind mit einer Gummilippe ausgestattet, die unmittelbar an das Sägeblatt anliegt, um Ausrisse zu minimieren.
Wie man die Führungsschiene genau zusammenbaut und befestigt, liest du am besten vorab in der zugehörigen Bedienungsanleitung nach. Wichtig ist es, die Führungsschiene mithilfe von Schraubzwingen sicher und gerade auf dem Werkstück zu befestigen. Das Werkstück selbst sollte ebenfalls sicher fixiert sein. Je nach Modell der Handkreissäge muss die Schnitttiefe angepasst werden, da zur Materialstärke zusätzlich die Dicke der Schiene hinzugerechnet werden muss, damit die Säge komplett durch das Material schneidet. Die Handkreissäge wird auf der Führungsschiene entlang des Werkstücks geführt, wobei die Gummilippe Ausreißer minimiert und ein Ausfransen des Materials verhindert.
Tipp: Gummilippe kürzen
Beim ersten Schnitt wird die Gummilippe auf das richtige Maß gestutzt, damit sie auf die jeweilige Säge richtig eingestellt ist. Auch wenn die Gummilippe auf den ersten Blick zu lang erscheint, handelt es sich nicht um einen Herstellungsfehler, sondern ist so gewollt.
Parallelanschlag
Der Parallelanschlag ist immer dann sehr nützlich, wenn du z. B. große Plattenwerkstoffe in der Breite über die gesamte Länge kürzen oder du Streifen von einer Platte absägen willst. Wichtig ist eine gerade Kante als Anschlag für den Parallelanschlag, damit ein sauberes Schnittbild erzielt werden kann.
Passende Sägeblätter
Bevor du mit der Arbeit beginnst, solltest du das geeignete Kreissägeblatt aussuchen. Das Sägeblatt muss einerseits in puncto Sägeblattdurchmesser und Bohrungsdurchmesser zu deiner Handkreissäge passen. Außerdem sollte es zum Material deines Werkstücks passen.
Zur Bearbeitung von weicherem Material kannst du zu einem Kreissägeblatt aus CV-Stahl (Chrom-Vanadium) greifen, da diese eine hohe Elastizität besitzen und eine hohe Schnittqualität ermöglichen. Willst du etwa Hartholz bearbeiten oder sehr viele Quer- und Längsschnitte ausführen, eignen sich hartmetallbestückte Kreissägeblätter dank ihrer hohen Standzeit. Die hartmetallbestückten Sägeblätter sind zudem echte Alleskönner, denn neben Hartholz eignen sie sich auch zum Sägen diverser Holzarten, darunter auch Weichholz, Sperrholz oder die klassische Spanplatte. Ebenfalls eine Rolle spielt die Zahnanzahl, wobei allgemein gilt: je mehr Zähne, desto feiner der Schnitt.
Tipps zum sicheren Umgang mit Handkreissägen
Langlebiger Einsatz: Schutz und Pflege der Säge
- Kabel schützen: Willst du möglichst lange Freude an deiner Maschine haben, solltest du deine Säge stets vor Beschädigungen schützen. Arbeitest du mit einer kabelgebundenen Handkreissäge, gilt es, darauf zu achten, das Kabel immer mit großem Abstand zum Sägeblatt zur nächsten Steckdose zu führen, um die Kabelleitung nicht versehentlich zu durchtrennen. Einfacher und sicherer geht das natürlich auch ohne Kabel mit einer Akku-Handkreissäge aus unserer Power X-Change Familie.
- Sägeblatt überprüfen: Achte zudem immer auf den Zustand deines Sägeblatts! Präzise Schnitte gelingen nur mit scharfen Sägeblättern! Abgestumpfte oder kaputte Sägeblätter, aus denen bereits Zähne ausgebrochen sind, solltest du auf keinen Fall weiterverwenden, denn präzise Schnitte gelingen nur mit scharfen Sägeblättern.
- Sägeblatt wechseln: Wie du das Kreissägeblatt wechselst, solltest du vorab in der Bedienungsanleitung nachlesen. In jedem Fall musst du dabei die Handkreissäge vom Strom nehmen, also von der Steckdose trennen oder bei der Akku‐Handkreissäge den Akku entfernen. Um dich nicht zu verletzen, solltest du beim Wechsel des Sägeblatts Schutzhandschuhe tragen.
Tipps zur Arbeitssicherheit
Bei der Arbeit mit Handkreissägen sollte man stets vorsichtig sein, um sich vor Verletzungen zu schützen. Eine Gefahr, die ein hohes Verletzungsrisiko birgt, ist weite Kleidung, die sich in dem Sägeblatt verfangen kann. Bei der Arbeit mit Sägen wird deshalb empfohlen, eng anliegende Kleidung zu tragen. Um Augen und Atemwege vor Spänen und Holzstaub zu schützen, solltest du außerdem eine Schutzbrille und eine Staubschutzmaske aufsetzen. Übrigens: An den Absaugadapter der Handkreissäge kannst du auch einen geeigneten Nass‐Trockensauger anschließen, um die Staubbelastung zu minimieren, den Arbeitsplatz sauber zu halten und bessere Sicht auf das Werkstück zu haben. Natürlich arbeitet die Handkreissäge nicht lautlos. Ein Gehörschutz bewahrt deine Ohren vor zu starker Lärmbelastung.
Um nicht nur dich selbst, sondern auch dein Gerät zu schützen, solltest du die Maschine niemals manipulieren, also etwa den Sägeblattschutz oder die Pendelschutzhaube abmontieren. Das kann unter Umständen die Funktionstüchtigkeit deiner Handkreissäge beeinflussen oder zu Verletzungen während der Nutzung führen.
Fazit: Arbeiten mit der Handkreissäge
Eine Handkreissäge ist das Werkzeug der Wahl, wenn es um lange und gerade Schnitte geht. Dabei sind die heutigen Handkreissägen nicht mehr so klobig und schwer wie früher. Mit dem richtigen Zubehör lassen sich vor allem Platten sehr präzise sägen. Wer zudem gerne unabhängig unterwegs ist, dem können wir unsere Akku‐Handkreissägen empfehlen.